Clément Méric ist der Namensgeber unserer Veranstaltung „Café Clément“.
Clément war ein 18-jähriger Antifaschist, der sich gegen Homophobie, Rassismus, Faschismus, Sexismus auf der Straße positioniert hat. Er wohnte noch nicht lange in Paris, studierte Politikwissenschaften, organisierte sich in studentischen Gewerkschaften und engagierte sich auch privat politisch.
Als sich die homophobe Bewegung „Manif-pour-tous“ formierte, bei der auch rechtsextreme Gruppen aufgetreten sind, hat sich Clément an den Gegenprotesten beteiligt.
Am 5.Juni 2013 wurde er vor einem Klamottengeschäft in Paris von Neonazis von einem dieser Gegenproteste wiedererkannt. Es kam zu einer Auseinandersetzung, in der ein Neonazi Clément eine so schwere Kopfwunde hinzufügte, dass er an dieser noch am selben Tag im Krankenhaus verstarb.
Clément Méric darf nicht vergessen werden!
Weil jede Antifaschistin, jeder Antifaschist, die*der im Kampf gegen Faschismus, Rassismus, Sexismus, Homophobie und im Kampf für soziale Gleichheit, körperliche Selbstbestimmung und Chancengleichheit sein*ihr Leben verloren hat, in Erinnerung bleiben muss. Weil dieser Kampf von Wenigen gegen Viele geführt und immer noch von staatlicher Seite aus bagatellisiert wird. Im konkreten Fall von Clément Méric gibt es dazu etliche Beispiele.
Die beiden Haupttäter sind festgenommen, jedoch nach kurzer Zeit wieder freigelassen worden.
Obwohl die Täter aus der Neonazi-Gruppierung „Jeunesses Nationalistes Révolutionnaires“ (Revolutionäre nationale Jugend) stammen und Kontakte zum dritten Weg bestanden, wird eine politische Motivation von der Staatsanwaltschaft angezweifelt.
Obwohl die Obduktion ergeben hat, dass die tödliche Kopfverletzung weder durch einen Sturz noch von einem bloßen Faustschlag erfolgen konnte, zweifelte die Staatsanwaltschaft die Existenz eines Schlagrings oder einer anderen Waffe, die zu Cléments Mord führten, an. Nur aus diesem Grund lautet die Anklage nicht auf Mord, sondern auf Totschlag.
Der Prozess fand erst 5 Jahre nach Cléments Mord ein Ende. Der faschistische Haupttäter wurde, nachdem er gestand, die tödlichen Schläge ausgeführt zu haben, zu 11 Jahren Haft verurteilt. Sein Kamerad und Mittäter wurde, weil er mit einem Schlagring bewaffnet in die Auseinandersetzung ging, zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt. der dritte Täter wurde frei gesprochen, da er nicht direkt an dem Überfall teilnahm. Die Täter versuchten sich in der Gerichtsverhandlung als “geläutert” zu geben, ließen ihre Haare wachsen und verdeckten ihre Szenetattoos. Sie versuchten, den Tathergang als “Auseinandersetzung zweier darauf vorbereiteter Gruppen” darzustellen, dem folgte das Gericht letztlich nicht, sondern erkannte an, das es sich nicht um eine Auseinandersetzung auf Augenhöhe, sondern um einen Überfall auf Clément Méric gehandelt hat.
Clément ist eine Symbolfigur geworden, im notwendigen Kampf für Antifaschismus, für Gleichberechtigung, für das Ausleben und Sichtbarmachen von unterschiedlichen Sexualitäten, für die Verteidigung der Menschenrechte, für die Solidarität mit den Unterdrückten und für die Kampfansage an die Unterdrücker. Jedes Jahr finden im Rahmen seines Todestages in Paris und vielen anderen französischen Städten Aktionstage statt. In dem Aufruf zur Demonstration dieses Jahr unterstrich das Comité pour Clément, dass die Fortsetzung seines antifaschistischen Kampfes gerade heute dringend nötig sei, da auch in Frankreich Rechtsradikale auf dem Vormarsch seien, ein auch heute tödlicher Vormarsch, der aufgehalten werden müsse.
Wir vergeben nicht, wir vergessen nicht!
Café Clément & Friends